Die Sommer werden heißer – und damit steigen auch die Belastungen in der Pflege. Besonders ältere, chronisch kranke und pflegebedürftige Menschen reagieren empfindlich auf Hitze. Für Pflegekräfte bedeutet das: zusätzliche Verantwortung, Anpassung der Abläufe und mehr Beobachtung.
Gesundheitliche Risiken für Pflegebedürftige
Hitze belastet den Körper auf vielfache Weise. Besonders gefährdet sind:
- Senior:innen mit eingeschränktem Durstempfinden
- Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz
- Bewohner:innen mit eingeschränkter Mobilität
Mögliche Folgen:
- Dehydration
- Kreislaufprobleme, Schwindel
- Hitzschlag oder Hitzeerschöpfung
- Verwirrtheit und Verschlechterung kognitiver Symptome
- Veränderung der Medikamentenwirkung
Pflegepraktische Herausforderungen
Pflegekräfte stehen im Sommer vor mehreren Aufgaben:
- Trinkverhalten aktiv fördern: Regelmäßiges Erinnern und Anbieten von Getränken, bevorzugt Wasser, Tee oder verdünnte Säfte. Flüssigkeitsbilanzen sind hilfreich.
- Raumtemperatur regulieren: Durch Lüften am Morgen, Abdunkeln am Tag, Nutzung von Ventilatoren oder mobilen Klimageräten.
- Pflegehandlungen anpassen: Körperliche Anstrengung für Bewohner:innen und Pflegekräfte möglichst in die kühleren Tageszeiten legen.
- Leichte, gut verträgliche Ernährung anbieten (z. B. Obst, Joghurt, Salate).
- Vitalzeichen engmaschig kontrollieren bei gefährdeten Personen.
Organisatorische Maßnahmen
Pflegeeinrichtungen sollten sich durch konkrete Hitzeschutzpläne vorbereiten. Dazu gehören:
- Schulungen für Mitarbeitende
- Notfallpläne bei extremer Hitze
- Informationsmaterial für Angehörige
- Vorratshaltung von Getränken, Elektrolytlösungen und Kühlhilfen
- Anpassung von Dienstplänen, um auch das Pflegepersonal zu entlasten
Als Fazit können wir ziehen, dass starke Sommerhitze kein Randproblem ist, sondern eine zentrale Herausforderung für die Pflege. Mit guter Vorbereitung, aufmerksamer Beobachtung und strukturierten Maßnahmen können Pflegebedürftige geschützt und das Pflegepersonal entlastet werden. Hitzeschutz ist Gesundheits- und Qualitätsschutz zugleich.